TSV Grünberg startet beim 50. TCS New York City Marathon

Mit einem Jahr Verspätung durch die Covid-19 Pandemie fand am 07. November 2021 der 50. New York City Marathon statt.

Er wird seit 1970 jährlich von der Organisation New York Road Runners veranstaltet und ist der teilnehmerreichste Marathon der Welt. Der New York City Marathon ist kein Rundkurs, sondern geht von Fort Wadsworth auf Staten Island über Brooklyn, Queens und die Bronx nach Manhattan, wo sich im Central Park das Ziel befindet. Insgesamt sind fünf Brücken auf der Strecke zu überqueren. Es ist ein anspruchsvoller Marathon, der im Vergleich zu den großen Marathons in Deutschland wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln im Elitefeld rund zwei Minuten und von Freizeitläufern etwa fünf bis zehn Minuten langsamer gelaufen wird.

Bericht: Markus Jung

Am Start für den TSV Grünberg waren die Geschwister Nina Neumann und Markus Jung. Bevor es für sie am 04. November zum Flughafen Frankfurt ging, mussten sie einige Hürden meistern. Man brauchte eine der begehrten Startkarten und benötigte eine spezielle Einreisegenehmigung vom US-Konsulat in Berlin, da offizielle Reisen in die USA erst ab 08. November möglich waren.

In New York angekommen bezogen unsere Läufer ihr Hotel Mitten in Manhattan und erkundeten am Donnerstag die nähere Umgebung. Am Freitag war Sightseeing angesagt. Times Square, 5th Avenue, Broadway und Rockefeller Center sind nur einige Stationen. Nachmittags ging es dann zum Jacob K. Javits Convention Center, um die Startunterlagen abzuholen und sich mit einigen Laufklamotten von New Balance einzudecken. Der Samstag wurde eher ruhig verbracht, um sich für den Marathon am nächsten Tag zu schonen. Am Abend traf man sich mit anderen Läufern beim Italiener um die Ecke, um die Kohlehydratspeicher aufzufüllen.

 

Am Sonntag, den 7. November war es dann so weit. Um 5.15 Uhr warteten die Busse an der New York Public Library, um die Läufer in den Startbereich auf Staten Island zu bringen. Dort wurde man mit kostenlosem Kaffee und Bagels versorgt, während man auf seinen Start wartete. Die größte Herausforderung bestand dabei, sich warmzuhalten, da es zu dieser Uhrzeit noch kalt war. Traditionell trägt man dabei ältere Sachen, die man vor dem Start in bereitstehende Container wirft. Diese Bekleidungsstücke werden von einer Organisation eingesammelt, verkauft und der Erlös kommt Obdachlosen und schwächeren Einkommensgruppen in New York zugute.

Gestartet wurde in mehreren Wellen, um die Massen zu entzerren. Die Startzeit von Nina und Markus war 10:40 Uhr. Einige Minuten vorher und bei bestem Laufwetter wurden unsere beiden Läufer in ihren Startblock gerufen und von dort langsam an die Startlinie geführt. Schon auf diesem kurzen Weg standen hunderte Helfer, Polizisten, Feuerwehrmänner und Soldaten, die einem zujubelten. Bevor es losging, wurde die amerikanische Nationalhymne live gesungen und Frank Sinatras „New York, New York“ gespielt…Gänsehaut pur. Der Startschuss erfolgt nicht mit einer kleinen Pistole, sondern USA typisch mit einer Kanone.

 

Voller Adrenalin ging es für Nina und Markus auf die 42,2km (26,2 Meilen) lange Strecke durch fünf Stadtteile von New York. Gleich zu Beginn musste man den höchsten Punkt der Strecke, die Verrazzano-Narrows Bridge mit einer Spannweite von 3 km, erlaufen. Danach ging es durch Brooklyn, wo man zwischen Meile 4 und Meile 8 auf der 4th Avenue fast nur geradeaus läuft. Über die Pulaski Bridge, auf deren Auffahrrampe sich der Halbmarathonpunkt (21,098 km) befindet, ging es nach Queens. Von diesem Stadtteil gelangte man auf die Queensboro Bridge, die nach Manhattan und auf die First Avenue führte. Dort ging es rund 5,5 km Richtung Norden und über die Willis Avenue Bridge in die Bronx. Nach etwas über einer Meile ging es über die Madison Avenue Bridge wieder zurück nach Manhattan durch den Stadtteil Harlem auf die 5th Avenue. Nun lief man an der Museumsmeile New Yorks entlang zur Ostseite des Central Park. Nahe dem Guggenheim-Museum wechselten die Läufer auf den East Drive im Park selbst, bis sie kurzzeitig wieder den Park verließen und über Central Park South liefen, wo besonders viele Zuschauer für Stimmung sorgten. Danach ging es am Columbus Circle zurück in den Central Park, dem Ziel an der Tavern on the Green entgegen.

 

Die ganze Strecke war eine einzige Partymeile. Gefühlt jeder New Yorker stand an der Strecke und feuert vom ersten bis zum letzten Läufer jeden an. Teilweise wurde der Laufweg durch jubelnde Zuschauer so eng, dass man problemlos mit ausgestreckten Armen die Zuschauer auf beiden Seiten hätte abklatschen können [was man aufgrund der aktuellen Pandemie natürlich nicht gemacht hat – Anm. d. Verf.]. Unsere beiden Läufer hatten sich für dieses Event Laufshirts in schwarz-rot-gold besorgt. Nicht selten vernahm man deshalb Rufe wie „Go, Germany, Go“.

 

Schnelle Zeiten waren bei diesem Marathon nie ein Thema. Nina und Markus wollten die unglaubliche Atmosphäre genießen, sowie Bilder und Videos machen. Der Vollständigkeit halber hier noch die Ergebnisse unserer Läufer. Nina Neumann belegt in 4:42:28 Platz 14.427 und Markus Jung in 5:26:51 Platz 19.808.

Selbst auf dem Fußweg vom Ziel zurück zum Hotel wurde man von unzähligen New Yorkern gefeiert. Man bekam fast den Eindruck den Marathon gewonnen zu haben 😊.

 

Ein besonderer Dank geht an den Reiseveranstalter Ali Schneider Marathonreisen, die New York Road Runners, die vielen Volunteers und Zuschauer an der Strecke, die diesen Lauf zu einem unvergesslichen Erlebnis machten.

Teilen:
Scroll to top